27.03.2020

Wie die Grafiken zum WSM Geschäftsklima zeigen, ist die Stimmung in den Stahl und Metall verarbeitenden Betrieben erwartbar im März bereits deutlich von den Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie beeinflusst. Die aktuelle Lage wird im Durchschnitt von den Befragungsteilnehmern zwar immer noch relativ neutral bewertet und mit einem Minus von 3,9 Saldenpunkten zwar schlechter als im Februar aber im noch besser als im Schlussquartal 2019 und zum Jahreswechsel. Dagegen fällt die Einschätzung der Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten deutlich um 17,2 Saldenpunkte gegenüber dem Vormonat.

Besonders betroffen sind die Automobilzulieferer. In einer ohnehin konjunkturell schwierigen Phase bricht die Nachfrage nach neuen Kraftfahrzeugen durch die Schließung der Autohäuser weiter ein. Der VDA rechnet für Deutschland und Europa mit einem Zulassungsrückgang um 15% gegenüber 2019. Als Reaktion auf die ausbleibende Nachfrage haben praktisch sämtliche große OEMs ihre Werke vorübergehend heruntergefahren, nicht nur in Europa, sondern inzwischen auch in Nord-, Mittel- und Südamerika sowie in afrikanischen Werken. In Indien stehen zudem sämtliche Betriebe für drei Wochen still. Die TIER-1 Zulieferer folgen der Entwicklung zeitlich etwas verzögert. Auch erste Betriebe in WSM-Industrien haben bereits ihre Produktion geschlossen oder deutlich reduziert.

Jetzt wird es entscheidend darauf ankommen, frühzeitig zu erfahren, wann die Maßnahmen der Politik gelockert werden und wann die Produktion der Hersteller und Zulieferer wieder hochgefahren wird. Hier ist eine intensive und enge Kommunikation in der Zulieferkette dringend erforderlich. Die Dauer der Maßnahmen ist aber auch für die Einschätzung der konjunkturellen Auswirkungen maßgeblich. Das IW Köln geht in einem positiven Szenario mit einem Produktionsanlauf ab Anfang Mai von einem Konjunktureinbruch der Wirtschaft um 5% aus, in der pessimistischen Variante startet der Hochlauf zwei Monate später, was zu einem Einbruch um 10% führen würde. In dieser Abschätzung sind alle Wirtschaftsbereiche enthalten, nicht nur die Industrie. Für die WSM-Branchen ist vor dem Hintergrund dieser Abschätzung ebenfalls mit einem durchschnittlichen Produktionsrückgang um mindestens 5% zu rechnen. Einzelne Branchen wird es jedoch je nach Abnehmerstruktur deutlich härter treffen.    

 

Das ifo-Intitut berichtet in seiner Pressemitteilung vom 25. März 2020, dass sich die Stimmung in den deutschen Unternehmen außerordentlich verschlechtert hat. Der ifo Geschäftsklimaindex ist im März auf 86,1 Punkte eingebrochen, nach 96,0 Punkten1 im Februar. Dies ist der stärkste jemals gemessene Rückgang im wiedervereinigten Deutschland und der niedrigste Wert seit Juli 2009. Insbesondere die Erwartungen der Unternehmen verdüsterten sich wie nie zuvor. Auch die Einschätzungen zur aktuellen Lage sind deutlich gefallen. Die deutsche Wirtschaft steht unter Schock.

 

Auch die ArGeZ berichtet in Ihrer Pressemitteilung, dass die Zulieferindustrie unter Schock steht und das Geschäftsklima der deutschen Zulieferindustrie ist im März eingebrochen. Während die aktuelle Lage schlechter bewertet wurde, sind die Erwartungen für die kommenden sechs Monate massiv gefallen. Der Index ist damit auf den niedrigsten Stand seit August 2009 gesunken. 

 

 

Erklärung der deutschen Wirtschaft zu Koalitionsverhandlungen

In der Schlussphase der Koalitionsverhandlungen haben der BDI und seine Mitgliedsverbände einen erneuten Appell an die Koalitionäre Union und SPD gerichtet, die strukturellen und wirtschaftsfeindlichen Standortprobleme ernst zu nehmen und in der neuen Legislatur zügig und entschlossen anzugehen.

  Positionspapier

 

 

Wirtschaftskrise ist jetzt!

 

Fachvereinigung und WSM unterstützen Wirtschaftswarntag am 29. Januar 2025 in Berlin

Unser Wirtschaftsstandort und hunderttausende Arbeitsplätze stehen auf dem Spiel. Die Politik des letzten Jahrzehnts hat Deutschland in die Standortkrise geführt: überhöhte Steuern und Energiepreise, Energiekrise und erdrückende Bürokratie. Gemeinsam mit mittlerweile mehr als hundert Wirtschaftsverbänden rufen wir am 29. Januar 2025 zu einem bundesweiten Wirtschaftswarntag auf. Die Wirtschaft fordert von den Parteien, die Stärkung der deutschen Wettbewerbsfähigkeit in den Mittelpunkt des Wahlkampfs zu rücken und eine entschlossene Wirtschaftswende nach der Bundestagswahl.

Eine zentrale Kundgebung ab 13.00 Uhr am Brandenburger Tor in Berlin wird von bundesweiten Aktionen der Verbände und Unternehmen flankiert. Erfahren Sie mehr unter WIRTSCHAFTSWARNTAG.

 Unsere Forderungen an die Politik

 

 

Bündnis faire Energiewende fordert eine neue Agenda für den industriellen Mittelstand

Maßnahmen zur deutlichen Senkung der Energie- und Bürokratiekosten sind eine vordringliche Aufgabe der nächsten Bundesregierung – Der Niedergang der mittelständischen Industrie muss gestoppt werdenDie sich immer weiter beschleunigende

Deindustrialisierung im Mittelstand ist kein von selbst vorübergehendes Phänomen, denn sie hat strukturelle Gründe. Neben kurzfristig zu ergreifen-den Maßnahmen muss die Politik daher auch suboptimale Strukturen verändern, sonst wird sich die Abwanderung des industriellen Mittelstandes nicht stoppen lassen.Die sich immer weiter beschleunigende Deindustrialisierung im Mittelstand ist kein von selbst vorübergehendes Phänomen, denn sie hat strukturelle Gründe. Neben kurzfristig zu ergreifen-den Maßnahmen muss die Politik daher auch suboptimale Strukturen verändern, sonst wird sich die Abwanderung des industriellen Mittelstandes nicht stoppen lassen.Strukturelle Veränderungen benötigen eine grundlegende und auf mehrere Jahrzehnte ausge-richtete Industrie- und Energiepolitik in Deutschland. Lesen Sie weiter ... 

 

 

 

Europäischer CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM: Europäische Kommission prüft Downstream-Erweiterung

Die Fachvereinigung hat sich im Oktober an einem von der Europäischen Kommission eingeleiteten Konsultationsverfahren beteiligt. Mit der Anhörung will die Kommission eine mögliche Erweiterung des CBAM auf den in Anhang I der CBAM-Verordnung gelistete Waren nachgelagerte Sektoren prüfen. Von der Erweiterung erfasst werden sollen insbesondere Güter mit hohem Materialanteil. 

Neben den gestiegenen Energie- und Personalkosten führt die Reform des Europäischen Emissionshandelssystems zu weiteren Belastungen durch steigende CO2-Preise für Stahl. Die zusätzlichen Kosten sind in den stahlgebundenen Wertschöpfungsketten kaum vermittelbar.

CO2-Kosten fallen bei Endprodukten wie dem Auto oder Windrädern im Verhältnis zwar weniger ins Gewicht, in der Lieferkette sind 200 EUR/t Stahl oder mehr bei den Stahlabnehmern jedoch kaum durchzusetzen.

Weitere und zudem unwägbare Mehrkosten drohen unseren Stahlverarbeitern mit dem Hochlauf des EU-ETS 2, der anders als der nationale Emissionshandel nach dem BEHG keinen festen Preispfad und neben der sogenannten Marktstabilitätsreserve keinerlei Entlastungen für energieintensive Unternehmen vorsieht. Die Umgehung der CBAM-Verordnung durch den Import von Teilen und Komponenten ist bereits heute evident.

Die Fachvereinigung hat sich daher in der Konsultation erneut für eine umfassende Erweiterung des CBAM auf Endprodukte und Exportgüter ausgesprochen. Sollte eine sachgerechte Erweiterung WTO-rechtlich oder aufgrund der Komplexität der erforderlichen Informationen Emissionen nicht möglich sein, muss die CBAM-Verordnung zurückgezogen und der CO2-Preis auf entsprechend niedrigem Niveau gehalten oder ausgesetzt werden. Eine Bepreisung von CO2-Emissionen als flankierendes Instrument für den Klimaschutz kann nur im globalen Konsens zielführend und erfolgreich sein. Daher muss die Europäische Kommission ihre diplomatischen Bemühungen um eine multilaterale Lösung mit einem global harmonisierten Emissionshandelssystem gegebenenfalls intensivieren.

Zu den von der Politik allzu oft unterschätzten Herausforderungen, denen sich die Mitgliedsunternehmen der Fachvereinigung im internationalen Wettbewerb und in den Wertschöpfungsketten stellen müssen, lesen Sie auch den Gastbeitrag von dem Sprecher unseres Arbeitskreises Mittelstand, dem FVK-Unternehmer Caspar Brockhaus in Focus online: 

 

Die wahren Klima-Chaoten kleben in Berlin und Brüssel - auf ihren Sesseln.

Deutschland, ein Schlaraffenland? Für unsere Industrieunternehmen gilt das nicht: Wir sind ein Hochlohnland mit erheblichen Energiekosten und erdrückender Bürokratie… Focus online

 

 

 

WSM Umwelt- und Energietag 2024

Auch in diesem Jahr werden hochkarätige Referen-ten Aktuelles zu den Themen Umwelt & Arbeitsschutz, Energie & Klima für unsere Branche vortragen und die Themen mit Praxiserfahrungen und Hintergrundwissen beleuchten.

 

Hier die Eckdaten:

Name: WSM Umwelt- und Energietag 2024
Datum: 4.Dezember 2024Uhrzeit: 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr
Methode: Präsenzveranstaltung
Veranstaltungsort: Haus der Stahlverformung, Goldene Pforte 1, 58093 Hagen
Kosten: 200 € für Mitglieder, 450 € für Nichtmitglieder (jeweils zzgl. 19 % MwSt.)

Die Einladung und Agenden finden Sie hier zum Download.

Für Ihre Anmeldung nutzen Sie bitte ausschließlich den Link