16.11.2020

Vom Autogipfel am 17.11. erwarten die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) organisierten mittelständischen Branchen klare Impulse zur Stützung der deutschen Zulieferunternehmen.

Damit Deutschlands Zulieferindustrie die aktuelle Krise überlebt, fordert die ArGeZ zwei Sofortmaßnahmen: „Wir benötigen erstens ein Belastungsmoratorium von Politik und Kunden und zweitens schnelle Impulse, die Beschäftigung und Auslastung sichern“, kommentiert  ArGeZ-Sprecher Christian Vietmeyer den bevorstehenden Autogipfel.

Die mittelständische deutsche Zuliefererindustrie steht mit dem Rücken zur Wand und kämpft vielfach um die schiere wirtschaftliche Existenz. Die Automobilzulieferer sehen sich zum Teil dramatisch reduzierten Abnahmemengen ausgesetzt, die am Jahresende nicht selten einen Produktionsrückgang von 25% zur Folge haben.

Die Maßnahmen der Bundesregierung im Konjunkturpaket gehen vielfach in die richtige Richtung und haben durch Kurzarbeitsregelungen und zum Teil auch durch die KfW-Kredite arge kurzfristige Schmerzen genommen. „Perspektivisch hat die Koalition häufig richtige Weichen gestellt, die allerdings erst später wirken werden“, sagt Vietmeyer, „es fehlt aber eine Initiative zum sofortigen nachhaltigen Neustart der Zulieferindustrie. Die deutschen Mittelständler können anders als die Automobilhersteller oftmals nicht von der wieder boomenden Konjunktur in China profitieren“.

Daher bedarf es eines kräftigen Impulses, um zu der dringend notwendigen Auslastung der Betriebe in Deutschland zu kommen. Nur damit kann ein weiterer Arbeitsplatzabbau verhindert werden.

Die mangelnde Auslastung führt ohnehin schon zu einer gestiegenen Kostenbelastung. Darüber hinausgehende Forderungen der Kunden, die zu einer weiteren Verschärfung dieser Situation führen, sind angesichts der überraschend guten Ergebnisse der OEM nicht nachvollziehbar. „Ähnlich wie bei der staatlichen Belastung der Wirtschaft muss es auch bei entsprechenden Kundenforderungen zu einem Belastungsmoratorium kommen. Das ist unsere Auffassung von fairer, partnerschaftlicher und zuverlässiger Zusammenarbeit“, kommentiert Vietmeyer.

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Geschäftsklimaindizes 08/2025

 

Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer steigt im August mit einem Plus von 1,3 Saldenpunkten leicht an und erreicht nun -11,4 Punkte. Damit verzeichnet die Branche den besten Wert seit Mai 2023, bleibt aber weiterhin im negativen Bereich.

Die Beurteilung der aktuellen Lage verbessert sich deutlich um 4,9 Punkte auf -17,9. Dagegen fallen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate wieder etwas schlechter aus: Sie geben um 2,8 Saldenunkte auf -4,7 nach. Die drei Monate in Folge anhaltende Erwartungsaufhellung ist somit zunächst unterbrochen.

 

 

Das Geschäftsklima in den Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland stagniert. Die aktuelle Geschäftslage wird zwar nochmals um 6,7 Saldenpunkte besser bewertet als im Vormonat, die Zukunftsaussichten fallen allerdings kurz vor dem Erreichen der neutralen Linie um 7,3 Punkte zurück.

 

 ArGeZ Geschäftsklima        ArGeZ Pressemitteilung        WSM Geschäftsklima         ifo Geschäftsklimaindex     

 

 

 

Bremsklötze müssen weg: Stahl- und Metallverarbeiter produzieren im ersten Halbjahr 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr

Die neue Bundesregierung gibt sich wirtschaftsfreundlich und kündigt erste Schritte in die richtige Richtung an – doch die ersten 100 Tage zeigen, dass auch die CDU-geführte Regierung noch längst nicht in der Realität der Unternehmen angekommen ist.

Am Standort Deutschland gibt es keine Luft nach oben und keine Zeit für halbherzige politische Konzepte. Lesen Sie dazu die Pressemitteilung unseres Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung.

 WSM Pressemitteilung

 

 

 

Wirksame Klimapolitik und Schutz europäischer Wertschöpfung: Fachvereinigung fordert Rücknahme der CBAM-Verordnung und Einführung eines European Content Regimes

Die EU-Kommission hat eine mögliche Erweiterung des für emissionsintensive Grundgüter eingerichteten europäischen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) auf bestimmte den von der CBAM-Verordnung (EU) 2023/956 erfassten Gütern nachgelagerte Sektoren angekündigt – vorbehaltlich der Umsetzbarkeit.

Die Fachvereinigung hat bereits vor Einführung des CBAM auf die Risiken des eingeschränkten Anwendungsbereiches und steigender CO2-Preise hingewiesen und setzt sich auch in der nun laufenden Anhörung erneut für eine Rücknahme der CBAM-Verordnung und die Einführung eines European Content Regimes zum Schutz der stahlgebundenen Wertschöpfungsketten in Europa ein.

 Position der Fachvereinigung 

 

 

 

Bündnis faire Energiewende zum Industriestrompreis nach CISAF

Die Europäische Kommission hat am 25. Juni 2025 ihren neuen Beihilferahmen, den „Clean Industrial Deal State Aid Framework – „CISAF“ veröffentlicht. Der neue Beihilferahmen ersetzt den „Temporary Crisis and Transition Framework“ und gilt bis zum 31. Dezember 2030.  Die Regelungen ergänzen die sonstigen Beihilfeleitlinien und -rahmen der Kommission, wie insbesondere die Klima-, Umweltschutz- und Energiebeihilfeleitlinien (KUEBLL) und erlauben den Mitgliedsstaaten nun unter anderem die Einführung eines sogenannten Industriestrompreises.

Der energieintensive Mittelstand in Deutschland bezahlt mit die höchsten Energiekosten weltweit und steht mit seinen Produkten im internationalen Wettbewerb. Im Transformationsprozess zur klimaneutralen Energieversorgung ist bis auf Weiteres nicht mit sinkenden Strompreisen zu rechnen.

Zudem befassen sich viele energieintensive Mittelständler mit Strategien zur Dekarbonisierung der Prozesswärme über eine direkte Elektrifizierung. Eine solche Direktelektrifizierung hat einen deutlich erhöhten Strombedarf zur Folge.

Doch auch die neuen Beihilfeleitlinien bringen vielen Unternehmen keine Abhilfe. Neben dem eingeschränkten Kreis der Beihilfeberechtigten sind die Einschränkungen auf 50 % des Verbrauches und davon 50 % der Kosten mit einer Begrenzung auf max. 5 ct/kWh vollkommen unzureichend. Bei hohem bürokratischem Aufwand liegen die Entlastungen für viele Unternehmen daher bei unter 2 % der tatsächlichen Gesamtkosten.

Das Bündnis faire Energiewende hat sich daher mit einer Stellungnahme an das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und an die energiepolitischen Sprecher der Koalitionsfraktionen gewandt. Die Stellungnahme finden Sie hier.

 

 

 

 

Zukunftspreis Kaltwalzer

Zukunftspreis Kaltwalzer zeichnet Forschungsprojekt der RWTH Aachen zur Entwicklung einer prozessintegrierten Eigenschaftsregelung kaltgewalzter Bandstähle aus.

Am 03. Juni 2025 wurde erstmalig der Zukunftspreis Kaltwalzer verliehen. Der Preis zeichnet Innovationen rund um kaltgewalzte Präzisionsstähle, deren Herstellung oder Verwendung aus und ging für die Ausschreibungsrunde 2024 an eine Kooperation der Institute für Bildsame Formgebung und Regelungstechnik der RWTH Aachen. Lesen Sie mehr …