12.07.2022

Mit der heutigen Stellungnahmen zur Gasmallage wendet sich die Fachvereinigung Kaltwalzwerke an die Bundesnetzagentur und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, um mögliche Lösungswege für Gaseinsparungen und Szenarien der Gasreduzierung für den Krisenfall abzustimmen.

Die FVK befürworten den Aufbau eines Gasauktionsmodells, das marktwirtschaftliche Anreize zu einer Gasbezugsreduzierung in der Industrie setzt sowie die Ankündigung, dass Kürzungen des Gasbezugs für Industrieunternehmen im Krisenfall branchenübergreifend und unabhängig von der Größe des Letztverbrauchers ratierlich erfolgen sollen.

Im Hinblick auf das Gasauktionsmodell regen wir an, ein vergleichbares Anreizmodell zur Flexibilisierung auch für mittelgroße Verbraucher mit einer technischen Anschlusskapazität unter 10 MWh zu schaffen. Dies könnte beispielsweise über regionale Gas-Cluster geschehen. Sowohl für die größeren, als auch für die mittelgroßen industriellen Verbraucher sollte eine Kompensation eingesparter Erdgasmengen mit möglichst geringem bürokratischen Aufwand einhergehen.

Sollten trotz aller Einsparmaßnahmen hoheitliche Eingriffe erforderlich werden, müssen vermeidbare Schäden dennoch nach Möglichkeit verhindert werden. Unsere Mitgliedsunternehmen haben sowohl in der Datenabfrage bei Gasletztverbrauchern als auch gegenüber ihren Gasnetzbetreibern genaue Angaben gemacht, welche Vorlaufzeiten und Mindestlasten bei einer erforderlich werdenden Reduzierung des Gasbezugs zu gewähren sind, um gravierende und zum Teil nicht reversibler Schäden an Anlagen, Material und Produkten, aber auch gesamtwirtschaftlich in der Lieferkette mit verhältnismäßigem Aufwand zu vermeiden.

Wir fordern Sie auf, sicherzustellen, dass diese (individuell unterschiedlichen) Vorlaufzeiten und Mindestbedarfe eingeräumt werden. Sollte dies auch unter Ausschöpfung aller zur Verfügung stehenden Mittel, also ggf. auch unter Einsatz von Gasmengen aus den vorhandenen Gasspeichern, nicht möglich sein, bitten wir um eine schnellstmögliche Information unserer Mitglieder und die Einräumung eines größtmöglichen Vorlaufs.

Wir unterstützen als Verband aber ausdrücklich die Forderung, Gas schon jetzt zu sparen und Ihre Bemühungen, auch mit der Industrie Maßnahmen abzustimmen, die eine möglichst geringe Eingriffsintensität haben und Schäden nach Möglichkeit vermeiden. Besonders wichtig erscheint uns insoweit, mögliche Kürzungsintervalle, den Produktionsprozess und den 4 technischen Erfordernissen der Produktionsanlagen angepasste Zeiträume sowie die für eine ggf. erforderliche Gasreduzierung benötigten Vorlaufzeiten abzustimmen, um die dann entstehenden Schäden insgesamt möglichst gering zu halten.

 

 

EU-Kommission legt Legislativvorschlag zu Anschlusslösung für die Schutzmaßnahmen auf Stahl vor

Die Europäische Kommission hat am 07. Oktober ihren Legislativvorschlag zu einer Anschlusslösung für die am 30.06.2026 auslaufenden Schutzmaßnahmen für Stahl veröffentlicht: Pressemitteilung.

Die Fachvereinigung begrüßt die Bemühungen der EU-Kommission, die europäische Stahlindustrie vor globalen - häufig unfair subventionierten - Überkapazitäten zu schützen.

Da jedoch zunehmend stahlhaltige Downstream-Produkte wie Fahrzeugteile und -komponenten in die EU importiert werden und damit ein wesentlicher Teil der Wettbewerbsverzerrungen unberücksichtigt bleibt, können die Maßnahmen ihre Schutzwirkung nur unzureichend entfalten. Die Stahlnachfrage in der Europäischen Union entwickelt sich seit Jahren rückläufig.

Die Fachvereinigung unterstützt daher die Forderung der französischen Zulieferindustrie nach einer European Content-Regelung - einer Mindestquote europäischen Ursprungs in zentralen stahlverarbeitenden Wertschöpfungsketten. Da die WTO-Regeln zwar insbesondere im Bereich Public Procurement und für bestimmte Sektoren Spielräume für Buy European oder European Content Regelungen zulassen, fordern wir ggf. eine Neubewertung der WTO-Regeln, die von wichtigen Handelspartnern wie China und den USA zunehmend missachtet und unterlaufen werden. Die Stellungnahme der Fachvereinigung finden Sie hier.

 

 

 

Generaldirektion Klimapolitik kündigt Überarbeitung des EU-ETS 2 an

EU-Kommissar Wopke Hoekstra hat am 21. Oktober im Umweltrat ein Paket mit Vorschlägen zur Überarbeitung des für 2027 geplanten EU-ETS 2 angekündigt und damit auf ein Schreiben von 19 Mitgliedstaaten und zahlreichen Europaparlamentariern reagiert. Unter anderem soll die Marktstabilitätsreserve reformiert werden, um einen unkontrollierten Anstieg des CO2-Preises zu verhindern. Aufgrund von Preisprognosen zwischen etwa 80 und 700 EUR/t hatte auch die Fachvereinigung im politischen Dialog dringenden Handlungsbedarf adressiert. Ob die Maßnahmen der Reform die notwendige Wirkung entfalten, bleibt abzuwarten.

Die Europäische Kommission wird in den nächsten Wochen dazu einen Legislativvorschlag vorlegen. Die Erklärung von Klimakommissar Hoekstra finden Sie hier.

 

 

 

Geschäftsklimaindizes 08/2025

 

Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer steigt im August mit einem Plus von 1,3 Saldenpunkten leicht an und erreicht nun -11,4 Punkte. Damit verzeichnet die Branche den besten Wert seit Mai 2023, bleibt aber weiterhin im negativen Bereich.

Die Beurteilung der aktuellen Lage verbessert sich deutlich um 4,9 Punkte auf -17,9. Dagegen fallen die Erwartungen für die kommenden sechs Monate wieder etwas schlechter aus: Sie geben um 2,8 Saldenunkte auf -4,7 nach. Die drei Monate in Folge anhaltende Erwartungsaufhellung ist somit zunächst unterbrochen.

 

 

Das Geschäftsklima in den Stahl und Metall verarbeitenden Unternehmen in Deutschland stagniert. Die aktuelle Geschäftslage wird zwar nochmals um 6,7 Saldenpunkte besser bewertet als im Vormonat, die Zukunftsaussichten fallen allerdings kurz vor dem Erreichen der neutralen Linie um 7,3 Punkte zurück.

 

 ArGeZ Geschäftsklima        ArGeZ Pressemitteilung        WSM Geschäftsklima         ifo Geschäftsklimaindex     

 

 

 

Bremsklötze müssen weg: Stahl- und Metallverarbeiter produzieren im ersten Halbjahr 3,4 Prozent weniger als im Vorjahr

Die neue Bundesregierung gibt sich wirtschaftsfreundlich und kündigt erste Schritte in die richtige Richtung an – doch die ersten 100 Tage zeigen, dass auch die CDU-geführte Regierung noch längst nicht in der Realität der Unternehmen angekommen ist.

Am Standort Deutschland gibt es keine Luft nach oben und keine Zeit für halbherzige politische Konzepte. Lesen Sie dazu die Pressemitteilung unseres Wirtschaftsverbandes Stahl- und Metallverarbeitung.

 WSM Pressemitteilung

 

 

 

Wirksame Klimapolitik und Schutz europäischer Wertschöpfung: Fachvereinigung fordert Rücknahme der CBAM-Verordnung und Einführung eines European Content Regimes

Die EU-Kommission hat eine mögliche Erweiterung des für emissionsintensive Grundgüter eingerichteten europäischen CO2-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) auf bestimmte den von der CBAM-Verordnung (EU) 2023/956 erfassten Gütern nachgelagerte Sektoren angekündigt – vorbehaltlich der Umsetzbarkeit.

Die Fachvereinigung hat bereits vor Einführung des CBAM auf die Risiken des eingeschränkten Anwendungsbereiches und steigender CO2-Preise hingewiesen und setzt sich auch in der nun laufenden Anhörung erneut für eine Rücknahme der CBAM-Verordnung und die Einführung eines European Content Regimes zum Schutz der stahlgebundenen Wertschöpfungsketten in Europa ein.

 Position der Fachvereinigung