Das Kaltwalzmuseum in Hagen
Im Jahr 1985 begannen die Kaltwalzer mit den Planungen für die Einrichtung eines Museums. Das älteste Gebäude des Schlosses Hohenlimburg, der Alte Palas auf der Ostseite des Schlossgeländes, stand seinerzeit leer und bot sich unter Berücksichtigung des heimatgeschichtlichen Hintergrundes für die Aufnahme des Deutschen Kaltwalzmuseums an. Unterstützt wurde die Idee durch das ehrenamtliche Engagement und die finanzielle Förderung der Kaltwerke, deren Betriebsangehörige und Betriebsräte, Hagener und Hohenlimburger Bürger sowie Kunden und Geschäftspartner der Kaltwalzer. Finanzielle und fachliche Hilfe bei der Verwirklichung des Museums leistete in nicht unerheblichem Umfang auch das Westfälische Museumsamt des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster.
1988 wurde das Deutsche Kaltwalzmuseum im Schloss Hohenlimburg eröffnet. Es zeigte in einer einzigartigen Sammlung die historische Entwicklung und das Herstellungsspektrum der Kaltwalzindustrie.
Einige der alten Maschinen aus den in der Stadt Hagen ansässigen Bandstahl-Werken sind nach wie vor einsatzbereit, damit Besucher die Herstellung hautnah erleben können. Ein kurzer Film nahm die Besucher mit auf eine Betriebsbesichtigung in einem modernen Kaltwalzwerk. In besonderen Abteilungen des Kaltwalzmuseums standen aus Kaltband gefertigte Gebrauchsgegenstände des täglichen Lebens (z. B. Spielzeug, Küchengeräte, Werkzeuge) für den Besucher zum Ansehen und Anfassen bereit. Fotos und Dokumente veranschaulichten soziale Reformen, den Wandel des Arbeitslebens sowie konjunkturelle Aufschwünge und Einbrüche. Aber auch Themen wie die Gleichschaltung im Dritten Reich und beklemmende Zeugnisse des Einsatzes von Fremdarbeitern fanden in der Ausstellung ihren Raum.
2006 wurde das Dachgeschoss des Alten Palas ausgebaut und die Ausstellung des Museums nach modernem Museumskonzept überarbeitet. Finanziert wurde dies durch Fördermittel der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege sowie durch eine Spendenaktion der Kaltwalzwerke. Am 21.11.2007 wurde das Museum wiedereröffnet. Durch das neue Konzept wurde Kaltband erfahr- und greifbar gemacht. Ein moderner Audioguide führte den Besucher durch die Ausstellung. An entsprechend gekennzeichneten Exponaten konnten akustische Informationen abgerufen werden. Darüber hinaus stand fachkundiges Museumspersonal jederzeit für Führungen, Beratung und die Beantwortung von Fragen zur Verfügung.
2017 führten Unstimmigkeiten mit dem Eigentümer des Schlosses Hohenlimburg dazu, dass der Förderkreis des Deutschen Kaltwalzmuseums sich dazu entschloss, die Ausstellung in das LWL Freilichtmuseum Hagen umzusiedeln. Daher ist das Museum derzeit geschlossen. Die Neueröffnung im Haus Letmathe war zunächst für 2021 vorgesehen, doch bedingt duch die Corona-Pandemie wird sich der Einzug ins Freilichmuseum und die Neuerhöffnung im Hause Letmathe voraussichtlich bis 2023 verzögern.